Ferienhaus Meerblick

Aus dem Norden gelangten die Feuersteine nach Rügen. Während der Eiszeiten bewegten sich riesige Gletschermassen aus Skandinavien in Richtung Süden. Dabei wälzten sie einer gigantischen Planierraupe gleich über die Landschaft und rissen Felsblöcke, Findlinge und Gestein mit sich. Nach Rückzug der Gletscher blieb das mitgeschleppte Material an den Steilküsten Rügens zurück.
Die Feuersteinfelder in der Nähe von Mukran entstanden vor etwa 3.000 – 4.000 Jahren durch starke Sturmfluten, die die Steine zu mehreren Meter hohen Wällen aufschütteten. Die 14 so gebildeten Feuersteinwälle sind in Europa einmalig. Die Feuersteinfelder werden von einem Kiefernwald umrahmt. Da das Gebiet seit 1935 unter Naturschutz steht, können sich Pflanzen in jeglicher Form ungestört entwickeln, und die Gerölllandschaft ist durchsetzt von Bäumen, Sträuchern und Heidekraut. Durch Einzäunung und Wildbesatz wird versucht, die Feuersteinwälle vor einer starken Vegetationsentwicklung zu schützen.
Feuersteine sind außergewöhnlich hart und an den Bruchstellen sehr scharf. Daher liegt es sehr nahe, das der sich entwickelnde Mensch diesen Umstand irgendwann erkannte und Feuersteine erst roh und später bearbeitet als Werkzeug benutzte. Funde auf Rügen belegen, dass vor 9000 Jahren Rehgeweihe mit Feuersteinen bearbeitet worden sind. In der Nähe von Lietzow wurden über 20.000 bearbeitete Steingeräte (Faustkeile, Meißel, Äxte, Schaber, Stichel, Messer, Pfeil und Speerspitzen, Sicheln u.v.a.) gefunden, deren Datierung auf etwa 5.000 Jahre zurückreicht. Erwiesen ist auch, dass der rügensche Feuerstein zu dieser Zeit als Tauschobjekt bis zum Mittelmeerraum gehandelt wurde.